DAS PROGRAMM
Den Programm-Flyer können Sie hier herunterladen.
- 09:00 Uhr
Ankommen, Kaffee und Kennenlernen
- 09:30 Uhr
Begrüßung und Grußworte
- Jens Krause (Beigeordneter für Gesundheit, Soziales und Bildung der Stadt Dessau-Roßlau)
- Uwe Schulze (Landrat Anhalt-Bitterfeld)
- Armin Schenk (Oberbürgermeister Stadt Bitterfeld-Wolfen)
- 10:00 Uhr
Impulsvortrag
„Von Antisemitismus über Reichsidee bis zur Verschwörungstheorie
– die Ideologien der Reichsbürger”
- Nachfragen und Diskussion
- Andreas Speit (Sozialwissenschaftler und Autor)
Die Region Anhalt erlangte in der Vergangenheit einige Aufmerksamkeit durch öffentlichkeitswirksame Aktionen von sogenannten "Reichsbürger*innen". Einen traurigen Höhepunkt stellen dabei sicherlich die Ereignisse um den selbsternannten "König von Deutschland" im Landkreis Wittenberg dar.
Doch auch über diese spektakulären Fälle hinaus dringen Reichsbürger immer tiefer in das gesellschaftliche Leben ein und beschäftigen mit Ihren Ansichten und Ihrem Verhalten nicht nur Polizei und Justiz. Verwaltungen, Akteur*innen in der Demokratiearbeit, Träger von Projekten zur Bürger*innenbeteiligung und viele andere Handelnde werden immer häufiger mit diesem Thema konfrontiert. Sie müssen sich mit Veranstaltungsstörungen und Unterminierung ihrer Arbeit auseinandersetzen und dabei oft lange nach Informationen suchen, um angemessen reagieren zu können.
Das Bundesministerium des Inneren zählte Anfang 2018 etwa 16.500 Reichsbürger*innen bundesweit. Das ist um die Hälfte mehr, als im Verfassungsschutzbericht 2016 angegeben. Erschwerend kommt dabei hinzu, dass rund 1.100 Reichsbürger im Besitz einer waffenrechtlichen Erlaubnis sind.
Doch welche Gefahr geht wirklich von Reichsbürger*innen aus? Wie sind sie organisiert und mit welchem Weltbild identifizieren sie sich? Wie gehen wir am besten mit diesem Milieu um?
Andreas Speit wird uns in seinem Vortrag Antworten auf diese und mehr Fragen zu geben und lässt uns an seinen Erfahrungen und Erkenntnissen in diesem Gebiet teilhaben. Er steht darüber hinaus für Fragen und Anregungen zur Verfügung.
- 10:45 Uhr
Pause
- 11:00 Uhr
Projektvorstellungen aus der Praxis
- Yvonne Schulze und Schüler*innen der Freien Schule Anhalt (Projekt: "Alles Fake oder was? Die Macht von Social Media & Co.")
- Nancy Standtke & Nico Hilger (Projekt: "TanzToleranz - Wir tanzen gegen Gewalt")
- Uwe Schmitter vom Netzwerk GELEBTE DEMOKRATIE (Projekt: "Ausstellung: Die CHARTA DER TOLERANZ on Tour")
- 11:45 Uhr
Kulturelles Rahmenprogramm
- 12:00 Uhr
Mittagessen und Vernetzung
- 13:00 Uhr
Workshops
- Workshop 1
"Möglichkeiten und Grenzen der Jugendbeteiligung"
Moderation und Kurzimpuls: Gregor Dehmel (Gründer und Geschäftsführer "Politik zum Anfassen e.V."; Isernhagen)
Wir verbinden Wissen, eigene Ideen, diskutieren mit Spaß. Und das alles kompakt in 2 Stunden.
Aus unserer Erfahrung wissen wir über die Gründe, warum Jugendliche sich beteiligen: Neues kennenlernen und fundiert entscheiden können, eigene Ideen einbringen, miteinander diskutieren und dabei Spaß haben.
Nach einer Begrüßung und Kennenlernen starten wir mit einem spielerischen Crash-Kurs mit Stationen aus den Bereichen "Kommunalpolitik" und "Fake News". Danach sollen die Jugendlichen in kleinen Teams eigene Ideen entwickeln zu Demokratie-Projekten und aus diesen Ideen Anträge schreiben. In einer team-internen Fraktionssitzung entwickeln sie ihre Meinung zu den Anträgen der anderen Teams. Denn alle Ideen kommen auf die Tagesordnung einer fiktiven Sitzung, in der alle über die Ideen miteinander diskutieren.
- Workshop 2
"Reichsbürger im Kontext von Demokratieförderung und Projektarbeit""
Impuls: Andreas Speit (Sozialwissenschaftler und Autor)
Moderation: Volker Eilenberger (Kinder- und Jugendpfarramt der Evangelischen Landeskirche Anhalts)
- Wie können wir im Tagesgeschäft mit Reichsbürgern umgehen?
- Wie reagieren wir richtig auf Störungen von Veranstaltungen?
- Wie können wir konkrete Probleme bearbeiten?
Aktive in der Demokratieförderung und Umsetzer*innen von Projekten haben immer häufiger mit Störungen und Delegitimierungsversuchen durch Angehörige der Reichsbürgerszene zu kämpfen. Die Anfeindungen gehen dabei teilweise bis zu persönlichen Angriffen und Bedrohungen.
Wie gehen wir am effizientesten mit solchen Angriffen und Störungen um? Ist es vielleicht sogar sinnvoll, diese zu ignorieren? Wann sollte die Polizei hinzugezogen werden?
Andreas Speit wird neben diesen auch auf Ihre persönlichen Fragen eingehen und möchte so die Arbeit in Anhalt unterstützen. Der Workshop richtet sich dabei neben den aktiven Menschen aus Demokratieförderung und Projektarbeit auch an Angehörige der Verwaltungen.
- Workshop 3
"EU-Datenschutz-Grundverordnung: Fragen und Antworten zur Umsetzung im Vereinsalltag"
Kurzimpuls: Carsten Nock (Referatsleiter beim Landesbeauftragten für den Datenschutz Sachsen-Anhalt)
Moderation: Stephan Meurer (Externe Koordinierungs- und Fachstelle PARTNERSCHAFT FÜR DEMOKRATIE Bitterfeld-Wolfen)
Der Schutz personenbezogener Daten ist nicht neu, immerhin ist das Recht auf informationelle Selbstbestimmung ein Grundrecht. Gleichwohl haben sich zum 25. Mai 2018 einige wesentliche Änderungen ergeben.
Im Workshop soll insbesondere behandelt werden, wann Vereine welche personenbezogenen Daten verarbeiten können, welche Informations- und Dokumentationspflichten bestehen und wie die praktische Umsetzung im "Vereinsalltag" erfolgen kann.
- Workshop 4
"Rechts (populistische) Stimmungsmache gegen Demokratieprojekte - Was tun?"
Moderation und Kurzimpuls: Nicole Marcus (Freiwilligen-Agentur Halle-Saalkreis e. V.)
Die Engagierten in Demokratieprojekten werden als "Gutmenschen" diskreditiert, die Finanzierung oder die Reputation der Mitarbeitenden in Frage gestellt und in den sozialen Medien wimmelt es nur so vor Halbwahrheiten und offensichtlichen Lügen.
Die Stimmungsmache gegen Netzwerke, Initiativen und Programme in diesem Bereich hat eine neue Quantität und Qualität erreicht. Im Workshop werden Strategien der Auseinandersetzung mit diesen Delegitimierungsversuchen praxisnah diskutiert.
- 15:30 Uhr
Feedback-Runde und Auswertung
- 15:45 Uhr
Ausblick & Verabschiedung
- 16:00 Uhr
Ende der Veranstaltung
VORBEHALT DER VERANSTALTENDEN
Die Veranstalter behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch
zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien
oder Organisationen angehören oder der rechtsextremen
Szene zuzuordnen sind oder sich rechtsextremistisch oder
rassistisch äußern, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren
oder sie von dieser auszuschließen.